Personalversammlung bei der Zollhundeschule Neuendettelsau: Dringend neue Räumlichkeiten für die Hundeausbildung erforderlich!

Die prekäre räumliche Situation bildete den Schwerpunkt der Personalversammlung der Zollhundeschule am Standort Neuendettelsau, die am 9. Juni 2017 stattfand.

Die Zollhundeschule Neuendettelsau bildet seit 1958 in einem Bunkerareal aus dem Zweiten Weltkrieg die Zollhunde für ganz Süddeutschland aus. Hierzu nutzen die Lehrenden nicht nur das große Waldgelände, sondern auch die dortigen inzwischen weit über 80 Jahre alten Gebäude. Der Zahn der Zeit ließ so manche der Hallen verfallen, so dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) beispielsweise eine Halle abreißen ließ, in der die Dienstkraftfahrzeuge (DKfz) und Hundeanhänger untergestellt waren. Ein Ersatz für diese Unterstellmöglichkeit? Fehlanzeige!

Zudem haben die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und das Staatliche Hochbauamt (StBA) zwei Hallen wegen statischer Mängel gesperrt, in denen mit den Hunden Anbahnungs- und Begehungsübungen durchgeführt sowie an Übungsfahrzeugen die Spürhundearbeit an Kfz trainiert wurden. Ein Ersatz für diese dringend notwendige Örtlichkeit der Hundeausbildung? Erneut Fehlanzeige!

Eine weitere Holzbaracke, über deren Zustand selbst der ehemalige Leiter der Zollabteilung im BMF, Herr Julian Würtenberger, bei seinem Besuch im Jahre 2014 entsetzt war, ist nicht nur auf Grund des Alters unbrauchbar, sondern wegen Schimmelbefalls und maroder Substanz sicherlich auch gesundheitsschädlich für Mensch und Tier. Ein Ersatz – durch wen auch immer? Wiederum Fehlanzeige!

Die in höchstem Maße motivierten Lehrenden setzen sich trotz der Raumprobleme unermüdlich dafür ein, die von den Hauptzollämtern an die Zollhundeschule Neuendettelsau entsandten Hunde und deren Hundeführer zu einem der besten Einsatzmittel bei der Detektion von konditionierten Geruchsstoffen auszubilden, indem sie sich mit Örtlichkeiten behelfen, die durch die Ausbildung absolut zweckentfremdet werden. So müssen bereits seit einiger Zeit die Trainingseinheiten in der Turnhalle, im Lehrsaal, in Besprechungs- und Aufenthaltsräumen, Büros des Stammpersonals und sogar im Veterinärraum des Reviergebäudes der Zwingeranlage stattfinden.

Diese Zustände sind für eine durch die Weltzollorganisation zertifizierte Zollhundeschule nicht mehr länger tragbar!
Auf Grund dieser untragbaren Gegebenheiten und der Tatsache, dass das bestehende Gelände mitsamt den Gebäuden hälftig mit der Hundeschule der Bundespolizei genutzt wird, wurde von der Zollhundeschule Neuendettelsau bereits im Februar 2012 (!) über den Bedarf an Räumlichkeiten ausschließlich für das Training und die Ausbildung von Zollhunden auf dem Dienstweg berichtet und um Anerkennung des Raumbedarfs gebeten. Seit dieser Zeit erfolgten viele Aufforderungen zu Nachberichten und Zuarbeiten, denen durch die Verantwortlichen der Zollhundeschule immer wieder nachgekommen wurde – bis heute jedoch ohne Wirkung. Die Ausbildungskapazitäten sind erschöpft – die Atmosphäre mehr als angespannt. Sofern die Zollverwaltung weiter an einer wertvollen, zielorientierten und professionellen Ausbildung seiner Zollhunde interessiert ist, muss jetzt gehandelt werden, nachdem über 5 Jahre ergebnislos vergangen sind.

Im Nachgang zur Personalversammlung des Dienstsitzes Neuendettelsau am 9. Juni 2017 machten sich die Vertreter der eingeladenen Stufenvertretungen Hans Eich (Vorstandsmitglied im HPR) und Daniel Staufer (Vorstandsmitglied im GPR) zusammen mit dem Vorsitzenden des Personalrats am Dienstsitz Neuendettelsau Heiko Roddies (alle BDZ) ein Bild von der prekären Situation vor Ort. Die anwesenden Personalvertreter waren sich einig: „Die baulichen Gegebenheiten erfüllen schon lange nicht mehr die Basis für eine angemessene Zollhundeausbildung. Die Verantwortlichen im BMF und der GZD müssen handeln!“ Dazu werden die gesammelten Eindrücke bei den entsprechenden Stellen vorgebracht – wir werden weiter berichten.

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