GZD Präsident Uwe Schröder und stellvertretender BDZ Bundesvorsitzender Thomas Liebel auf Informationsbesuch bei der Generalzolldirektion Dresden

Präsident Schröder (vordere Reihe 2. von links) und stellvertretender BDZ-Bundesvorsitzender Thomas Liebel (vordere Reihe 1. von rechts) mit der stellvertretenden Vorsitzenden des BDZ Sachsen Kerstin Frieser und Vertretern der örtlichen Leitungsebene bei der GZD in Dresden

Die Generalzolldirektion in Dresden mit ihren rund 800 Beschäftigten an 9 Außenstellen ist einer der größten Standorte der Generalzolldirektion (GZD). Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort sorgen für ein reibungsloses Funktionieren der Zollverwaltung und sind zuverlässiger Dienstleister für Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und Verwaltung. Davon überzeugten sich der Präsident der Generalzolldirektion Uwe Schröder und der stellvertretende BDZ-Bundesvorsitzende und Vorsitzende des Gesamtpersonalrats bei der GZD Thomas Liebel bei einem Dienststellenbesuch am 30. November 2017 in Dresden. Begleitet wurden sie von der stellvertretenden Vorsitzenden des BDZ-Bezirksverbandes Sachsen und Mitglied im Gesamtpersonalrat der GZD Kerstin Frieser.

Wahrnehmung vielfältiger Fachaufgaben in den Direktionen I und II am GZD-Standort

Am GZD-Standort Dresden mit seinen Außenstellen sind die Referate Informations- und Wissensmanagement Zoll (IWM Zoll), Zentrale Auskunft, Anforderungsmanagement, Dienste und Portale sowie das Service-Center Dresden angesiedelt. Die zuständigen Referatsleiter nutzten zunächst die Gelegenheit, Präsident Uwe Schröder und Thomas Liebel (BDZ) einen Überblick über die vielfältigen fachlichen Aufgaben zu geben. Im Weiteren hatten die Beschäftigten vor Ort die Möglichkeit, im Gespräch mit Präsident Schröder und Thomas Liebel ausgewählte Schwerpunkte ihrer Arbeitsbereiche vorzustellen.

So präsentierten die Kolleginnen und Kollegen des Referats IWM Zoll das neue Mitarbeiterportal Zoll (MAPZ). Dieses ist technisch in der Lage, den Beschäftigten die vielfältigen Informationen entsprechend ihren dienststellen- und dienstpostenbezogenen Bedürfnissen zur Verfügung zu stellen. Die Anwesenden waren sich einig, dass neue Benutzeroberflächen stets einen gewissen Gewöhnungsprozess mit sich bringen. Dennoch zeigten sich die Gesprächsteilnehmer überzeugt, dass sich das MAPZ zunehmend als unerlässliches Arbeitsinstrument etablieren wird.

Präsident Uwe Schröder und Thomas Liebel ließen es sich nicht nehmen, die Entstehung eines Standards, wie er im MAPZ veröffentlicht wird, von den Beschäftigten der Geschäftsprozessmodellierung Zoll vorführen zu lassen. Dabei wurde deutlich, dass die Kolleginnen und Kollegen in diesem Arbeitsbereich nicht nur gegenüber modernsten IT-Anwendungen aufgeschlossen sein müssen, sondern auch über methodische Fähigkeiten verfügen sollten, um die Anforderungen an die verschiedenen IT-Systeme der Zollverwaltung auf der methodischen Basis dieser Standards beschreiben zu können. Anschließend gaben die Beschäftigten der Arbeitsgebiete Bürokommunikation, E-VSF und der Internetredaktion von www.zoll.de einen Überblick über aktuelle Entwicklungen in ihren Aufgabenbereichen.

Von großem Interesse war der Stand der Aufgabenerledigung im Referat Zentrale Auskunft, welches regelmäßig im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Das Referat Zentrale Auskunft ist mit seinen Standorten Dresden, Chemnitz, Bautzen, Ebersbach, Cottbus, Zittau und Frankfurt/Main ein hervorragendes Beispiel für eine reibungslose, standortunabhängige Zusammenarbeit verschiedener Dienstsitze der Generalzolldirektion mittels moderner Kommunikationsmittel. Dafür spricht, dass die Zentrale Auskunft der Zollverwaltung von 40 Beschäftigten in 2008 inzwischen auf 280 Beschäftigte angewachsen ist, wobei allein 150 Beschäftigte in der Zentralen Auskunft Kraftfahrzeugsteuer tätig sind. Präsident Uwe Schröder und Thomas Liebel zeigten sich insbesondere von der hohen Schlagkraft dieses Referates beeindruckt. So beantworten die Beschäftigten jährlich (ohne Auskunft Kraftfahrzeugsteuer) ca. 278.000 Anrufe und ca. 110.000 schriftliche Anfragen. In der Zentralen Auskunft Kraftfahrzeugsteuer werden zudem jährlich rund 900.000 mündliche Auskünfte erteilt und 500.000 E-Mails beantwortet. Präsident Uwe Schröder interessierte sich insbesondere für die telefonische Erreichbarkeit der Beschäftigten. Bei einer Servicezeit wochentags von 8.00 bis 17.00 Uhr bzw. 7.00 Uhr bis 18.00 Uhr im ServiceDesk Zoll ließ sich eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit nur durch eine frühzeitige Einführung eines flexiblen Arbeitszeitmodells erreichen.

Am Nachmittag informierten sich Präsident Uwe Schröder und Thomas Liebel über aktuelle Entwicklungen im Referat Anforderungsmanagement, Dienste und Portale. So werden am Standort Dresden nicht nur sämtliche Dienststellenstammdaten der Zollverwaltung für eine hohe Datenqualität zentralisiert gepflegt, sondern auch die Beteiligtenstammdaten für die Nutzung im IT-Verfahren ATLAS. Mit der Einrichtung und Pflege des EU-Traderportals sind die Beschäftigten der GZD Dresden nicht nur Dienstleister für die Europäische Kommission, sondern auch für die Wirtschaftsbeteiligten, die seit Oktober 2017 Anträge auf Erteilung mitgliedstaatübergreifender Bewilligungen (z.B. ehemalige einzige Bewilligungen) ausschließlich in elektronischer Form über das EU-Traderportal zu stellen haben.

Schließlich hat der GZD-Standort Dresden auch die Zentrale Benutzerverwaltung aufgebaut und weiterentwickelt, in welcher die Daten der Zöllnerinnen und Zöllner zur Nutzung sämtlicher IT-Verfahren der Zollverwaltung aktuell vorgehalten werden. Die Kolleginnen und Kollegen konnten den Besuchern anschaulich demonstrieren, dass ohne ein frühzeitiges Einbinden des Arbeitsbereichs Dienste und Portale, z.B. bei der Verlagerung eines Hauptzollamtes in eine neue Liegenschaft, dieses Hauptzollamt mangels Zugriff auf elektronische Systeme nicht arbeitsfähig wäre.

Mit der Bündelung solcher Aufgaben wie der Stammdatenverwaltung, des Mitarbeiterportals Zoll und der Internetredaktion von www.zoll.de am Standort Dresden war es nur folgerichtig, dass das Projekt Bürger- und Geschäftskundenportal mit seiner Gesamtprojektleitung und Teilprojektleitung Fach am GZD-Standort Dresden angesiedelt wurde. Präsident Uwe Schröder und Thomas Liebel konnten sich im Gespräch mit den Beschäftigten aus dem Projekt davon überzeugen, dass es für die Umsetzung einer solchen Aufgabe neben dem besonderen IT-bezogenen Anforderungsprofil nicht nur eines ausgeprägten Gestaltungswillen, sondern auch einer hohen Motivation und Einsatzbereitschaft bedarf.

Zügige und rechtssichere Antragsbearbeitung durch die Beschäftigten des Service-Center Dresden

Die Leitung des Service-Center Dresden nutzte den Informationsbesuch, um auf die erfolgreiche Aufgabenerledigung dieses Referates hinzuweisen. Mit 360 Beschäftigten an den Standorten Dresden, Löbau, Görlitz und Berlin ist das Service-Center Dresden das größte der Generalzolldirektion. Besonders hat es sich als kompetenter Dienstleister im Bereich der Versorgung etabliert. Nicht zuletzt der rechtssicheren Antragsbearbeitung durch die 132 Kolleginnen und Kollegen ist es zu verdanken, dass dem Service-Center Dresden zunehmend Sonderaufgaben übertragen werden. Beispielhaft sei die bundesweite Betreuung aller Minister und Ministerinnen sowie politische Beamten und Beamtinnen ab Besoldungsgruppe B9 oder der Mitglieder des Ministerrates der ehemaligen DDR genannt, welche von den Beschäftigten umfangreiche Spezialkenntnisse voraussetzen, die weit über das anspruchsvolle Anforderungsprofil in der Versorgungsfestsetzung hinausgehen.

Treffen mit dem örtlichen Personalrat bei der Generalzolldirektion Dresden

Einen besonderen Stellenwert im Rahmen des Dienststellenbesuchs hatte das Gespräch mit Vertretern des örtlichen Personalrats bei der GZD Sachsen. Die Personalratsvorsitzende Barbara Porsche erläuterte dabei die Besonderheit, dass der örtliche Personalrat, der für 560 Beschäftige in Dresden und Umgebung zuständig ist, keine Ansprechpartner in Organisations- oder Personalangelegenheiten vor Ort hat, sondern mit verschiedenen Arbeitsbereichen am Standort Potsdam bzw. Münster das Gespräch suchen muss. Insbesondere im Arbeitsbereich Organisation ist die Betreuung der Beschäftigten des ehemaligen IWM Zoll schon allein wegen der Entfernung von mehr als 600km und wegen des höheren Koordinierungsbedarfes bei Organisationsaufgaben eine Herausforderung. Barbara Porsche veranschaulichte dies überzeugend an Beispielen aus dem Arbeits- und Gesundheitsschutz. Präsident Uwe Schröder sicherte daraufhin eine erneute Betrachtung aus dem Blickwinkel gesamtkonzeptioneller Erwägungen der GZD zu.

Besonderes Anliegen der Personalvertretung war jedoch, auf die Erledigung der vielfältigen Aufgaben von strategischer Bedeutung durch die Kolleginnen und Kollegen hinzuweisen, die sich leider noch nicht in der Ausschöpfung der Dienstpostenbewertungsobergrenzen widerspiegelt. Präsident Schröder zeigte dafür ein gewisses Maß an Verständnis, wies jedoch darauf hin, dass mit einer Anhebung der Dienstposten allein den Beschäftigten nicht geholfen wäre, solang im Haushalt nicht mehr Planstellen zur Verfügung stehen.

BDZ setzt sich für eine aufgabengerechte Dienstpostenbewertung und Verbesserung der Organisationsabläufe vor Ort ein

Die Erkenntnisse aus dem Dienststellenbesuch bestärken den BDZ in seiner Forderung nach einer anforderungsgerechten Bewertung der Dienstposten, die das hohe fachliche Niveau der Aufgabenerledigung durch die Beschäftigten der Zollverwaltung widerspiegelt. Die derzeit in Abstimmung befindliche Dienstpostenbewertung Zoll (DpBewZoll) muss genutzt werden, um die komplexer und vielfältiger gewordenen Tätigkeiten im Rahmen der Dienstpostenbewertung aufgabengerechter wiederzuspiegeln. Darüber hinaus fordert der BDZ gegenüber den politischen Entscheidungsträger/innen die Bewertungsobergrenzen von Dienstposten im mittleren Zolldienst auf 50% zu erhöhen. Zudem müssen die gesetzlichen Bewertungsobergrenzen in der Besoldungsgruppe A 12 von 40% und in der Besoldungsgruppe A13 von 30% durch die Bereitstellung entsprechender Planstellen im Bundeshaushalt ausgeschöpft werden.

Auch setzt sich der BDZ dafür ein, dass die Evaluierung der Generalzolldirektion in 2018 dazu genutzt wird, um die Verteilung und die Zuständigkeiten der Arbeitsbereiche Organisation und Personal für die einzelnen Standorte der GZD zu überprüfen. Die Erzielung der bei Errichtung der GZD geforderten Effizienzrendite darf nicht dazu führen, dass vor Ort anfallende originäre Organisations- oder Personalaufgaben nicht oder nur eingeschränkt wahrgenommen werden können.

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