Tarifrunde 2018: dbb Gewerkschaften fordern 6 Prozent, mindestens 200 Euro

Im März 2018 steht die aktuelle Tarifrunde an. Im Rahmen einer Sitzung am 8. Februar 2018 im dbb forum berlin legten die Bundestarifkommission und der Beamtenpolitische Koordinierungsausschuss die diesbezüglichen Forderungen des dbb fest. Im Ergebnis fordert der dbb für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen 6 Prozent mehr Gehalt, bei einer Mindesterhöhung von 200 Euro als sozialer Komponente sowie 100 Euro für Auszubildende.

Die für eine entsprechende Erhöhung erforderlichen finanziellen Mittel sind aufgrund der anhaltend positiven Wirtschaftsentwicklung in Deutschland vorhanden. Im Haushaltsjahr 2017 konnten Bund, Länder und Gemeinden Steuereinnahmen in Höhe von 674,6 Mrd. € verbuchen. Gegenüber dem Haushaltsjahr 2016 mit Gesamteinnahmen von 648,3 Mrd. € ist dies ein Zuwachs von 26,3 Mrd. € oder 4,1 %.

Für den BDZ nahmen das Bundestarifkommissionsmitglied Adelheid Tegeler, sowie der BDZ-Bundesvorsitzende und Sprecher der Vorsitzenden der Bundesbeamtengewerkschaften, Dieter Dewes, teil.

Adelheid Tegeler trug engagiert die Forderungen der Kolleginnen und Kollegen der Bundesfinanzverwaltung vor.

Für die Bundesbeamtengewerkschaften unterstützt Dewes die Forderung der BTK. Dies gilt insbesondere für die Anwärterinne und Anwärter, denn gerade im öffentlichen Dienst entstehen durch die hohen Altersabgänge erhebliche Lücken, welche nur geschlossen werden können, wenn wir uns im Verhältnis zur Wirtschaft als attraktiver und interessanter Arbeitgeber der jungen Menschen darstellen können.

Dies gilt nicht zuletzt für die Zollverwaltung. Der aktuelle Koalitionsvertrag sieht vor, den Zoll in allen Aufgabenbereichen insbesondere durch Personalmaßnahmen in Form eines erhöhten Umfangs an Stellen und Verbesserungen bei der Besoldung zu stärken. Die geforderte Gehaltserhöhung und eine entsprechende Übertragung auf den Beamtenbereich wäre hier ein erster Schritt.

Wir werden weiter berichten.

5 Antworten zu “Tarifrunde 2018: dbb Gewerkschaften fordern 6 Prozent, mindestens 200 Euro”

  1. HJH sagt:

    Auf die Anpassung der Arbeitszeit für Beamte wurde natürlich wieder nicht eingegangen. Vielen Dank dafür!

  2. Thallinger Ewald sagt:

    Bei den Übernahmeverhandlungen des Tarifabschlusses für die Beamten erwarte ich neben der finanziellen Gleichbehandlung unbedingt den Einstieg in eine Arbeitszeitverkürzung auf 39 Stunden/Woche. Zudem muss eine Angleichung des Ruhestandeintrittsalter an das Renteneintrittsalter der Arbeiter und Angestellten erfolgen.

    Mit besten Grüßen aus dem bedeckten und kalten (2°) Niederbayern.

  3. Rainer Redelmann sagt:

    Hallo,
    vielen Dank für die Information zum Thema der Tarifrunde 2018.
    Natürlich unterstütze auch ich diese Forderungen, finde es aber sehr schade dass das Thema Abkehr von der 41 Stundenwoche in keiner Weise aufgenommen wurde.
    Wenn nicht in guten Zeiten dieses Thema angegangen wird, wann denn sonst?
    Im Vergleich zu anderen Tarifforderungen empfinde ich es als fantasielos, dass das Thema der Arbeitszeitverkürzung und Flexibilisierung der Arbeitszeit in keiner Weise aufgenommen wurde.
    Der Vergleich zu den 35 Stunden der IG Metall ist inzwischen doch sehr erheblich.
    Ich wäre auch sehr zufrieden mit einer Wahlmöglichkeit zwischen einer Gehaltserhöhung und dafür die Arbeitszeit zu reduzieren.
    Ich würde mich freuen, wenn diese Ansätze Berücksichtigung finden würden.
    Mit freundlichen Grüßen
    Rainer Redelmann

  4. Ralf Andre sagt:

    Guten Tag,

    aus meiner Sicht fehlt bei den Forderungen stets der Aspekt der Reduzierung der 41-Stunden-Woche.
    Während andere Branchen jetzt bereits den Einstieg in die 28-Sunden-Woche praktizieren, scheint dies im Bereich der Beamten unantastbar: Warum?

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Andre

  5. Thomas sagt:

    Bitte lasst Euch nicht wieder abkochen. Wenn in der „Bild“ (die ich zwar nicht lese, aber …) steht „Beamte erhalten fünf Prozent mehr Lohn“ und wir wieder so ähnlich wie letztes Mal 2,3 Prozent erhalten ab März 2018, 1,7 Prozent ab März 2019 und am Besten noch 1 Prozent ab Dezember 2019 mit einer Laufzeit von 24 Monaten.

    Ein echtes Ergebnis wären fünf Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

    Und nicht zu bescheiden sein. Ein ehemaliger namentlich nicht zu nennender Verhandlungsführer Tarifverhandlungen öffentlicher Dienst der Regierung sagte mal: „Die Forderung der Gewerkschaften war unter der Freigabe der Regierung. Also musste ich zum Schein die Forderung noch drücken. Darauf haben sich die Gewerkschaften eingelassen.“. Das war zwar Anfang der 1990er Jahre, aber trotzdem.

    Ich habe zudem Bauschmerzen, dass insbesondere bei der GdP fast die gesamte Führungsspitze das SPD Parteibuch hat und die Bundesregierung auch eben von der SPD gestellt wird. Ist ja beim DGB nicht unüblich. Auch wie ein Herr Witthaut vom GdP Chef zum Polizeipräsidenten geworden ist.

    Sicher haben wir die Freiheit in jede Partei und Gewerkschaft einzutreten. Aber trotzdem gefällt mir das persönlich nicht.
    Das bedeutet für mich immer ein Interessenkonflikt. Ich finde dass Gewerkschaftler nicht in einer Partei sein sollten. Auch wenn ich DBB Kollegen Wendt damit treffe.

    Also ! Kämpft für uns !

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